Welcher Social Media-Kanal ist perfekt für mein Unternehmen?
90 Prozent aller deutschen Unternehmen setzen mittlerweile auf Social Media, berichtet das Deutsche Institut für Marketing. Das bedeutet: Das Bespielen sozialer Netzwerke ist für einen eindeutigen Großteil nicht mehr aus dem Marketing-Mix wegzudenken.
Dennoch tun sich viele schwer damit, den oder die passenden Plattformen zu identifizieren und entsprechend effizient zu nutzen. Wer Inhalte an der eigenen Zielgruppe vorbeiproduziert oder diese erst garnicht erreicht, weil sie den gewählten Kanal nicht nutzt, erhält schnell den Eindruck, dass Social Media nicht „zu unserer Firma passt“.
Doch wir sind uns sicher: Für jedes Unternehmen, für jede Branche und für jede Zielgruppe gibt es mittlerweile passende Plattformen. In unserer Übersicht erfahren Sie, wo sich welche Zielgruppe aufhält – und warum manch vermeintlich unpassender Kanal auf den zweiten Blick vielleicht doch spannend für Sie sein könnte.
Das Mutterschiff: Facebook
Facebook ist das älteste noch relevante Netzwerk. Und auch wenn es den Anschein macht, dass hier nicht mehr viel los ist: Der Schein trügt. Facebook ist mit 59 Prozent, nach wie vor der Platzhirsch unter den anderen großen Social Media-Kanälen.
Für wen ist Facebook ideal?
Kurz gesagt: Für alle Unternehmen. Denn eine Facebook-Präsenz wird heutzutage genauso vorausgesetzt wie eine Webseite. Sicherlich gibt es Unternehmen, für die andere Plattformen schwerpunktmäßig besser geeignet sind. Dennoch sollte kein Unternehmen auf eine gut gepflegte Facebook-Präsenz verzichten. Auf Facebook lassen sich diverse Ziele erreichen von Branding über Markenaufbau bis zum Expertenstatus-Aufbau.
Es gibt Branchen, für die ist Facebook besonders gut geeignet. Hier stellen wir Ihnen ein paar Beispiele vor:
E-Commerce: Facebook umgarnt diese Branche immer mehr, hier scheint künftig ein ganz klarer Schwerpunkt zu liegen. Im Mai 2020 wurde die neue Facebook-Shops-Funktion vorgestellt, die es Unternehmen künftig ermöglicht, einen eigenen Shop direkt auf der Facebook-Page anzubieten. Über die Entwicklungen halten wir Sie natürlich auf dem Laufenden.
Städte, Kommunen, öffentliche Einrichtungen, Weiterbildungseinrichtungen: Die Zielgruppe auf Facebook ist in diesen Bereichen sehr interessiert. Informieren Sie Ihre Zielgruppe über Neuigkeiten, stellen Sie Ihre Seminare als Veranstaltungen ein oder moderieren Sie eine Facebook-Gruppe.
Gastronomie: Tische reservieren über den Messenger oder über Speisekarten-Neuerungen informieren: Die Gastronomie ist seit jeher gerne und erfolgreich auf Facebook vertreten. Die mobile Recherche auf dem Smartphone von unterwegs ist praktisch und geht schnell. Zudem sind die Nutzerbewertungen für lokale Unternehmen hier sehr nützlich. Wieso sollte Ihr Restaurant hier fehlen?
Unternehmen mit einem älteren Zielpublikum:
Wer in den sozialen Netzwerken immer nur auf ein junges Publikum schielt, verspielt sich die Chance, ein etwas älteres, in der Regel kaufkräftigeres Publikum an sich zu binden. Während Facebook für die ganz Jungen aus dem Fokus geraten ist, hat die Generation 50+ Facebook längst als bevorzugten Zeitvertreib und Infokanal für sich entdeckt. Diese Zielgruppe ist sehr aktiv am interagieren und netzwerken.
Ästhetik und Lifestyle: Instagram
Das A Und O, um bei Instagram erfolgreich zu sein: Sie brauchen sehr gutes Bild– und/oder Videomaterial! Captions (auf Deutsch etwa „Beschriftung“, hierbei handelt es sich um die beschreibenden Texte zu einem Bild) und Hashtags sind zwar auch wichtig, aber ohne ein gutes Bild nicht viel Wert. Zwar kommt über gut ausgewählte Hashtags auf die Instagram-Explore-Seite – aber spricht das dazugehörige Visual (also das Bild oder Video) niemanden an, wird auch niemand draufklicken. Im Mittelpunkt des Kanals stehen Branding und Imageaufbau. Die Interaktionsrate ist sehr hoch.
Für wen ist Instagram ideal?
Die üblichen Verdächtigen sind Vertreter aus den Branchen Mode, Lifestyle, Beauty, Food, aber auch Autos und Sport. Hier ist es einfach, ansprechende Bilder zu produzieren, da die Produkte oft selbst schon „Wow“-Faktor besitzen. Für diese Unternehmen ist es geradezu Pflicht, auf der Plattform mitzuspielen.
>> Das heißt aber nicht, dass nicht auch andere Branchen auf Instagram punkten können!
Auf den ersten Blick unpassende Gewerbe, nehmen wir als Beispiel einen Anbieter von Weiterbildungsseminaren, sollten ihre Dienstleistungen oder Produkte auf dem Kanal aus einem anderer Blickwinkel beleuchten und eine instagram-taugliche Ästhetik schaffen. Das kann super funktionieren! Gerade weil die Konkurrenz hier nicht so hoch ist wie zum Beispiel für eine Kosmetik-Brand. Machen Sie sich Ihre Nische geschickt zunutze!
Der Bereich E-Commerce sollte sich grundsätzlich mit Instagram beschäftigen.
Die Instagram Shopping–Funktion ist ein tolles Feature für Onlineshops, mit der Sie Kollektionen anlegen und eigene Produktdetailseiten erstellen sowie Produkte direkt in Posts vertaggen können.

Wer hauptsächlich auf Umsatz schielt und Instagram also bis dahin eher skeptisch betrachtet hat, hat mit der Shopping-Funktion seit einiger Zeit ein spannendes Feature an der Hand, um direkt über den Kanal Umsätze zu pushen. Und auch die Instagram-Stories werden mit immer mehr Features, die für Marketer interessant sind, ausgestattet. Das macht Instagram zunehmend interessant für umsatzgetriebene Aktionen – zumal man nach wie vor keine Links in Instagram-Posts setzen kann.
Die B2B-Profis: XING und LinkedIn
Die beiden Business-Netzwerke sind ideal für den B2B-Bereich. Wer hier unterwegs ist, will keine Urlaubsbilder sehen oder privat chatten, sondern netzwerken und sich beruflich austauschen. Die ideale Voraussetzung, um sich hier als Unternehmen einzuschalten. Dabei ist es unerheblich, ob man Büromöbel verkaufen, Seminare bewerben oder Employer Branding betreiben möchte. Unternehmensneuigkeiten bringt man auf den beiden Plattformen im Newsfeed direkt an die interessierten User, die hier auch häufig fleißig kommentieren und teilen. Beide Kanäle bieten neben einer Basisversion auch eine kostenpflichtige Premium-Variante, die unter anderem erweiterte Möglichkeiten der Unternehmensdarstellung, eine detailliertere Suche nach Kontakten und Unternehmen und mehr Infos zu Profilbesuchern bietet.
Wo liegt der Unterschied zwischen den beiden Plattformen?
XING ist ein deutsches Unternehmen und wird nur im deutschsprachigen Raum genutzt. LinkedIn ist international tätig und entsprechend die richtige Wahl für alle Unternehmen, die über den DACH-Raum hinaus agieren. Aber auch auf den deutschsprachigen Markt beschränkte Firmen sind auf LinkedIn gut aufgehoben, denn die Bedeutung und Nutzung des Kanals wächst auch hierzulande immer weiter. Derweil nutzen über 16 Mio. Menschen im DACH-Raum die Plattform LinkedIn.
Der Video-Gigant: YouTube
Für wen YouTube geeignet ist? Die Antwort ist kurz und einfach: Für alle, die regelmäßig Video-Content produzieren, ganz gleich aus welcher Branche. Ihre Unternehmensvideos (ob Werbespots, Erklärvideos, Tutorials oder Reportagen) sollten Sie auf jeden Fall auf einem eigenen YouTube-Kanal in Playlists sammeln und optimieren. Nicht zuletzt, weil User YouTube auch ohne Anmeldung nutzen können und die Plattform auch als Suchmaschine genutzt wird.
Es handelt sich sogar um die nach Google zweitgrößte Suchmaschine. Deshalb ist eine entsprechende Optimierung des Kanals und der Videos wichtig: Playlists erstellen, eine Keywordrecherche vornehmen, SEO-relevante Überschriften und Beschreibungstexte verfassen, ein klickstarkes Thumbnail (also das Vorschaubild des Videos) kreieren und sämtliche von YouTube zur Verfügung gestellten Features sinnvoll nutzen. Da YouTube zu Google gehört, tauchen Videos auch dort in den regulären Suchergebnissen auf.
Pinterest ist eine vergleichsweise kleine Plattform, die es sich aber in seiner Nische (die in Deutschland immerhin auch sieben Millionen aktive Nutzer umfasst) so richtig gemütlich gemacht hat. Wer auf einem überschaubaren Kanal, der jedoch engagierte, treue und aktive Nutzer vorzuweisen hat, punkten will, ist auf Pinterest genau richtig.
Für wen ist Pinterest ideal?
Gutes Bildmaterial ist auch hier das A und O. Die Themen, für die sich Pinterest-User interessieren, umfassen den Bereich Lifestyle – Instagram nicht unähnlich – , allerdings mit deutlichem Schwerpunkt auf DIY und Selbermachen, von Marmelade einkochen bis Häkeln. In die Pins – so werden die Posts auf Pinterest genannt – können Links zur eigenen Webseite eingefügt werden. Produkte wiederum können mit einem Shop-Link versehen werden. Dadurch bietet sich Pinterest auch gut als Traffic- und Conversion-Quelle an.
Der Kurznachrichtendienst: Twitter
Twitter wird vor allem von Politikern und Prominenten genutzt – so zumindest die öffentliche Wahrnehmung. Doch Twitter bietet noch mehr. So nutzen hierzulande Öffentliche Einrichtungen und Verkehrsbetriebe Twitter gerne als Servicemöglichkeit, um über Neuigkeiten zu informieren, Bürgerfragen zu beantworten oder über Fahrplanänderungen zu informieren.
Für wen ist Twitter ideal?
„Schnell und aktuell“ lautet die Devise auf dem Kurznachrichtenkanal. Unternehmen, bei denen es häufig Neuigkeiten gibt oder zu deren Produkten und Dienstleistungen es häufig Rückfragen gibt, können Twitter sehr gut als Servicekanal aufbauen. Ebenso können Sie Ihre Follower mit Branchen-News unterhalten und zu Diskussionen anregen. Viele Twitter-User interessieren sich sehr für Technik- und Digitalthemen, aber auch für Wirtschaft, Kultur, Politik und Zeitgeschehen. Liftestyle kann funktionieren, aber hier sollten Sie Twitter nur als ergänzenden Kanal betrachten.
Der Shooting Star: TikTok
Die Video-App TikTok mischt mit ihren blitzschnell wachsenden Nutzerzahlen gerade die Social Media-Welt auf. Inzwischen wurde die App weltweit 87 Millionen Mal heruntergeladen , davon 5 Millionen Mal in Deutschland. Die Zielgruppe sind hauptsächlich Teenager zwischen 13 und 18 Jahren. Aber auch die so genannten Millennials (20 bis 30 Jahre alt) nutzen die App verstärkt.
User können bei TikTok mit Musik untermalte Videos hochladen, bearbeiten und teilen. Zum Suchen und Finden werden Hashtags eingesetzt. Phänomene wie das „Challenge“-Format oder die „Lip Sync“-Videos besitzen längst Kultstatus.
Viele Unternehmen fragen sich nun: Warum soll ich TikTok nutzen? Dabei sollte die Frage eher lauten: Warum nicht? Die junge Zielgruppe ist aufgeschlossen, konsumorientiert und schätzt kreative Mitmach-Inhalte. Die monatliche Engagement-Rate liegt immerhin bei 70%. Zudem fördert die Plattform Geschäftskunden mit seinem Angebot „TikTok für Unternehmen“ mit spezifischen Marketinglösungen. Besonders spannend: Unternehmen können mittels so genannter Brand-Takeovers unter Nutzung eines eigenen Hashtags eine Challenge starten. Die Community wird somit zum Mit-Kreateur Ihrer Inhalte.
Mercedes-Benz macht es vor: Mit der Kampagne #MBStarChallenge von Dezember 2019 konnte Mercedes-Benz bis heute insgesamt 890,5 Mio. Aufrufe generieren. Die Community sollte dabei eigene Interpretation des Mercedes-Benz Sterns erstellen – ob auf dem Paper, mit vollem Körpereinsatz oder auf eine ganz eigene Art und Weise.

Mehr zur neuen angesagten Plattform TikTok lesen Sie auch hier: https://www.omsag.de/online-marketing-blog/social-media/tiktok-die-angesagte-videoplattform/
Social Media Advertising: Möglichkeiten, Zielgruppen, Potenziale
Social Media Advertising ist inzwischen auf allen genannten Kanälen möglich. Welche spannenden Möglichkeiten Ihnen bezahlte Werbung in den sozialen Netzwerken bietet, wie sich die Kanäle hierbei unterscheiden hinsichtlich Features und Zielgruppen-Möglichkeiten, lesen Sie demnächst hier auf unserem Blog.
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