Google Page Speed – Komprimierung mit Gzip (Teil 4)

Teil 4 unserer Serie – Page Speed Optimierung: Kommen wir nun zu einem weiteren wichtigen Punkt zur Optimierung der Ladezeit von Websites – der Dateikomprimierung. Der aufmerksame Leser wird bemerkt haben, dass man bei der Optimierung von CSS, der Überarbeitung von Bildern und der Verwendung von CSS Sprites die Ladezeit einer Website erheblich senken kann.

Über die Vorteile einer solchen Optimierung schreibt Google selbst:

„Google ist bestrebt, seinen Nutzern möglichst relevante Suchergebnisse und eine großartige Nutzererfahrung zu bieten. Schnelle Websites erhöhen die Zufriedenheit der Nutzer und verbessern die Gesamtqualität des Webs, insbesondere für Nutzer mit einer langsamen Internetverbindung.“ Quelle: google.com

Neben dem eigenen Einsatz von Zeit und Arbeit kann man aber ebenfalls über eine automatisierte Komprimierung vor der Übertragung der Dateien einer Website die Ladezeiten enorm verringern.

Diesbezüglich empfiehlt Google Gzip bzw. Deflate auf dem Webserver zu aktivieren (falls nicht bereits vorhanden), um die Komprimierung von Dateien zu ermöglichen. Da die Komprimierung mit Gzip weiter verbreitet ist bzw. häufiger auf den Webservern zum Einsatz kommt, sollte Gzip die erste Wahl sein.

Darüber hinaus sollte man einen Browser verwenden, der die vom Server komprimierten Inhalte verarbeiten bzw. die gepackten Dateien wieder dekomprimieren kann. Dieser Punkt stellt aber so weit kein Problem dar, solange man einen aktuellen Browser verwendet.

Der allgemeine Ablauf:

Beim Aufruf einer Website teilt der Browser zu Beginn der Übertragung dem Server mit, welche Datei aufgerufen werden soll und dieser in der Lage ist auch komprimierte Inhalte verarbeiten zu können. Findet der Server die gewünschte Datei, werden die zur Darstellung notwendigen Dateien auf dem Server komprimiert und zusammen mit einer Erfolgsmeldung (HTTP-Statuscode 200) zurück an den Browser übertragen. Der Browser dekomprimiert die erhaltenen Dateien und beginnt mit der Darstellung der angeforderten Website.

Gzip Komprimierung überprüfen:

Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten zu überprüfen ob auf einem Server die Gzip Komprimierung aktiviert ist. Unter anderem fragt das Page Speed Add-on von Google dieses bei der Analyse einer Website mit ab und zeigt den aktuellen Status an.

Sollte die Komprimierung auf dem Server nicht aktiviert sein bzw. nicht alle Dateien betreffen, bekommt man über Page Speed diese Dateien und das jeweilige Einsparungspotential angezeigt.

Es existieren aber mittlerweile auch unzählige Websites, die einen solchen Gzip Test ebenfalls kostenlos anbieten und darüber hinaus noch weitere wichtige Informationen rund um die Komprimierung abfragen und bereitstellen.

Einsparungspotential mit Gzip:

Oftmals wird fälschlicherweise angenommen, dass alle zur Darstellung einer Website notwendigen Dateien mit diesem Verfahren komprimiert übertragen werden. Die Komprimierung betrifft in den meisten Fällen aber nur reine Textdateien wie z.B. HTML, CSS, JS und XML. Viele im Internet verwendete Dateitypen wie z.B. JPEGs, PNGs oder PDFs verfügen bereits über einen hohen Komprimierungsgrad und hier würde eine weitere Komprimierung keinen großen Nutzen bringen.

Ausgehend von diesem Hintergrund muss man daher beim effektiven Einsparungspotential zwischen zwei Punkten unterscheiden. Während bei der Komprimierung der oben aufgeführten Dateien eine Minimierung der Größe von bis zu 85% erreicht werden kann, betrifft dieser Wert nicht die allgemeine Verbesserung der Ladezeit einer Website. Aus diesem Grund ist eine allgemeingültige Aussage über die Verbesserung der Ladezeit von Websites kaum möglich, da dieses von den jeweiligen verwendeten Dateien einer Website abhängt.