HTML5 – Überflüssige Neuerung oder Innovation?

Wir zeigen Euch HTML5 aus der Sicht eines SEOs.

HTML5 ist inzwischen in aller Munde. Kein Wunder – denn laut W3C (World Wide Web Consortium) sollen die Weichen für eine Standardisierung der Sprache noch 2014 endgültig abgeschlossen werden. Sogar mobile Geräte haben HTML5 schon standardisiert. Doch welche Neuerungen hält die neue Sprache für uns parat – und noch wichtiger: Was bringt sie uns SEOs im Hinblick auf neue Optimierungsmaßnahmen?

Relevanz durch Mikrodaten-Markup

Die aus SEO-Sicht wichtigste Neuerung ist wohl die Möglichkeit, div- oder span-Elemente mit Mikrodaten zu versehen. Mikrodaten, auch Microdata genannt, sind Auszeichnungen und  kategorisieren HTML-Elemente, um die Zuordnung für Suchmaschinen zu vereinfachen

Hier könnt Ihr Euch in die Thematik weiter einlesen. Wir zeigen euch einen Vergleich zwischen einem Dokument mit und ohne Auszeichnungen:

Dies ist ein Codeschnipsel aus einem HTML4 Quellcode

Dies ist der neue Standard mit der zugehörigen Quelle in der ersten Zeile.

Auch wenn es hier aussieht, als würde HTML5 nun wesentlich komplexer ausfallen – dem ist nicht so. Denn vieles hat sich vereinfacht. Das beginnt schon bei der !DOCTYPE-Definition am Anfang  und erstreckt sich bis zum einfachen Einbinden eines Videos mit Hilfe des neuen video-Tags. Doch eins nach dem anderen.

Fakt ist, dass Ihr die neuen Auszeichnungen, die Ihr hier im Überblick findet, nicht zwingend einbinden müsst. Wer auf Mikrodaten verzichten möchte, kann das getrost tun, ohne große Einbußen zu befürchten. Denn sie sind aus SEO-Sicht „nur“ ein Einflussfaktor von vielen.

Wie bereits angesprochen, soll HTML5 trotzdem vielen Webentwicklern und SEOs das Leben erleichtern, denn es beinhaltet neue Tags, die 1:1 übernommen werden können. Das HTML-Skelett würde sich so wie folgt verändern:

Ein HTML4 Skelett mit vielen vergebenen id‘s

Ein HTML5 Skelett mit nur einer vergebenen id

Das Beispiel zeigt, dass id-behaftete div-Container immer seltener auftreten sollen, um die CSS-Datei möglichst schmal zu halten. Denn bei großen Seiten kann der Code der CSS-Datei auch lang und unübersichtlich wirken.  Dadurch dass Elemente wie video, aside, footer, etc. schon einen Style besitzen, können diese Elemente auch einfach 1:1 übernommen werden, ohne dass man sie in der CSS definieren muss.

Es lebt!

Eine weitere, große Innovation ist das sogenannte canvas-Objekt. Es erlaubt uns, Bilder zu „zeichnen“ und im Anschluss in CSS anzupassen. Auch Animationen sind möglich. So ist es fleißigen Tüftlern gelungen, Spiele wie „Super Mario“ oder „Comand & Conquer“ auf HTML5 und CSS3 Basis zu entwickeln.

Fazit

HTML5 ist in jedem Fall eine neue Dimension, der goldene Zeiten bevorstehen. Etliche Browser unterstützen es bereits – andere werden sicherlich folgen. Die Vielseitigkeit der zukünftigen Möglichkeiten ist schon jetzt immens und bislang nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft. Eine Einigung darauf, zunächst HTML4 als Standard zu übernehmen, wäre ein nicht nachzuvollziehender Rückschritt. Jedoch ist Google (noch) nicht in der Lage, jeden einzelnen Tag als solches zu erkennen. Auch dass viele Menschen noch mit einem alten Browser im Internet surfen, verlangsamt den Fortschritt im Moment noch. Dennoch  gehe ich davon aus, dass sich HTML5 als Standard in naher Zukunft durchsetzen wird, denn der Stein wurde schon ins Rollen gebracht.